Israel: 20 palästinensische Kämpfer im Al-Schifa-Krankenhaus

Flucht aus dem Al-Schifa-Krankenhaus Bild: AFP

Israel: 20 palästinensische Kämpfer im Al-Schifa-Krankenhaus "eliminiert"

Bei Kämpfen auf dem Gelände des Al-Schifa-Krankenhauses in der Stadt Gaza hat die israelische Armee nach eigenen Angaben 20 palästinensische Kämpfer 'eliminiert'. Die Bevölkerung wurde zum Verlassen des Gebiets rund um das Krankenhaus aufgefordert.

Bei Kämpfen auf dem Gelände des Al-Schifa-Krankenhauses in der Stadt Gaza hat die israelische Armee am Montag nach eigenen Angaben 20 palästinensische Kämpfer "eliminiert". "20 Terroristen wurden bislang bei zahlreichen Gefechten im Al-Schifa-Krankenhaus eliminiert und dutzende festgenommene Verdächtige werden derzeit verhört", teilte die Armee mit. 

Die israelischen Truppen hatten den groß angelegten Einsatz am Vormittag gestartet und erklärt, er richte sich gegen ranghohe "Hamas-Terroristen". Die Bevölkerung wurde einige Stunden später zum Verlassen des Gebiets rund um das Krankenhaus aufgefordert.

Der Armee zufolge identifizierten die Soldaten in den zurückliegenden Stunden "Terroristen, die aus mehreren Krankenhausgebäuden auf sie schießen". Die Soldaten hätten das Feuer erwidert. 

Laut den israelischen Behörden wurde dabei Faik al-Mabhuh getötet, der bei der Hamas für die innere Sicherheit zuständig gewesen sei. In Polizeikreisen in der von der Hamas kontrollierten Stadt Gaza wurde sein Tod bestätigt. Demnach war al-Mabhuh Mitglied der Polizei in dem Palästinensergebiet.

Faik al-Mabhuh war der Bruder von Mahmud al-Mabhuh, einem der Gründer des bewaffneten Arms der islamistischen Hamas, wie die Familie mitteilte. Mahmud al-Mabhuh war 2010 in Dubai getötet worden, Ermittler der Vereinigten Arabischen Emirate vermuteten den israelischen Geheimdienst Mossad hinter dem damaligen Angriff.  

Die israelische Armee geht im Gazastreifen seit Beginn des Kriegs gegen die islamistische Palästinenserorganisation Hamas Anfang Oktober immer wieder auch in Krankenhäusern vor. Die Armee wirft der Hamas vor, die Kliniken als militärische Stellungen zu nutzen - und die Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. 

Der Krieg war durch einen brutalen Großangriff der Hamas auf israelisches Gebiet am 7. Oktober ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben etwa 1160 Menschen getötet sowie rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel geht seither massiv militärisch im Gazastreifen vor und startete am 27. Oktober eine Bodenoffensive.

Bei den israelischen Angriffen wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, bisher mehr als 31.700 Menschen getötet.