Frontlinie als Verhandlungsbasis: Selenskyj stellt sich hinter Trump-Vorschlag

Wolodymyr Selenskyj und Jonas Gahr Störe in Oslo Bild: AFP

Frontlinie als Verhandlungsbasis: Selenskyj stellt sich hinter Trump-Vorschlag

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich hinter den Vorschlag von US-Präsident Donald Trump gestellt, die derzeitige Frontlinie im Ukraine-Krieg als Grundlage für Verhandlungen mit Russland zu nehmen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich hinter den Vorschlag von US-Präsident Donald Trump gestellt, die derzeitige Frontlinie im Ukraine-Krieg als Basis für Verhandlung mit Russland zu nehmen. Trump habe vorgeschlagen, "dort zu bleiben, wo wir sind, und Gespräche aufzunehmen", sagte Selenskyj am Mittwoch bei seinem Kurzbesuch in Oslo vor Journalisten. "Ich halte das für einen guten Kompromiss."

Er bezweifle allerdings, dass der russische Präsident Wladimir Putin dieser Idee ebenfalls zustimmen werde, sagte Selenskyj weiter. Das habe er Trump auch gesagt. 

Trump und Selenskyj hatten sich am vergangenen Freitag in Washington getroffen. Nach dem Treffen im Weißen Haus sagte Trump vor Journalisten, die Ukraine und Russland sollten die Kämpfe entlang der derzeitigen Frontlinie beenden. "Alles andere wäre sehr schwierig auszuhandeln", betonte er. Zum Donbass sagte er: "Lasst ihn so zerteilt, wie er jetzt ist." 

Trump hatte erst vergangene Woche Donnerstag angekündigt, er wolle sich binnen zwei Wochen mit Putin in der ungarischen Hauptstadt Budapest treffen. Am Dienstag deutete er jedoch an, dass ein Treffen mit Putin in nächster Zeit vom Tisch sein könnte. Er wolle keine "Zeit verschwenden", sagte er. Aus Moskau hieß es dagegen, ein Gipfeltreffen zwischen Putin und Trump sei weiter in Vorbereitung.

Selenskyj war am Mittwoch in Oslo eingetroffen, wo er sich mit Norwegens Regierungschef Jonas Gahr Störe traf. Weitere Einzelheiten zu dem Treffen verlauteten zunächst nicht. In einer Erklärung von Norwegens Regierungschef Gahr Störe hieß es, Norwegen stehe an der Seite der Ukraine und hoffe auf einen "anhaltenden und gerechten Frieden, wie ihn das ukrainische Volk verdient". 

Angaben aus Stockholm zufolge reist Selenskyj nach seinem Besuch in Oslo ins Nachbarland Schweden weiter. Gemeinsam mit Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson ist demnach eine "Ankündigung im Bereich der Rüstungsexporte" vorgesehen. Wie die Nachrichtenagentur AFP zudem aus ukrainischen Regierungskreisen erfuhr, wird Selenskyj diese Woche am Donnerstag und Freitag auch in Brüssel und London bei Treffen mit den westlichen Verbündeten erwartet.