Sexpuppen-Skandal: Frankreich will Onlinehändler Shein vorläufig sperren
AFP5. November 2025, 15:23 UhrNEWS
Wegen eines Skandals um Sexpuppen mit kindlichen Zügen will die französische Regierung den asiatischen Onlinehändler Shein vorläufig sperren. Die Regierung hat ein entsprechendes Verfahren eingeleitet.
Die zuständigen Minister sollen demnach innerhalb von 48 Stunden einen Zwischenbericht vorlegen. Die Ankündigung, die nur die Online-Plattform betrifft, fiel zeitlich mit der Eröffnung des weltweit ersten dauerhaften Geschäfts innerhalb eines Pariser Kaufhauses zusammen. Diese war wegen der Umwelt- und Sozialbilanz des Unternehmens von heftigen Protesten begleitet worden. Die Modemarke agnes b. gab aus Protest gegen die Zusammenarbeit mit Shein ihren Rückzug aus dem BHV-Kaufhaus bekannt.Â
Shein kündigte seinerseits an, in Frankreich bis auf weiteres keine Produkte von Drittanbietern mehr zu vermarkten. Unterdessen appellierten mehrere Abgeordnete der französischen Nationalversammlung an die EU-Kommission, die Regeln für Onlinehändler und die damit verbundenen Sanktionen zu verschärfen.
In den vergangenen Tagen war das Unternehmen ins Visier der französischen Justiz geraten, weil es Sexpuppen anbot, die Mädchen im Grundschulalter ähnelten. Die etwa 80 Zentimeter große Puppe, die einen Teddy im Arm hält, war für knapp 190 Euro als "Spielzeug für die männliche Masturbation" angeboten worden.
Die französische Staatsanwaltschaft ermittelt wegen der Verbreitung von Darstellungen Minderjähriger mit pornografischem Charakter gegen Shein und den chinesischen Versandhändler AliExpress.