Norwegen stellt bei Klimagipfel Milliarden für neuen Waldschutz-Fonds in Aussicht
AFP6. November 2025, 21:03 UhrBRENNPUNKTE
Norwegen hat beim Klimagipfel in Brasilien Milliardeninvestitionen in den neuen globalen Waldschutz-Fonds Tropical Forest Forever Facility (TFFF) in Aussicht gestellt.
Als weitere Bedingung wurde genannt, dass Norwegens Beitrag nicht mehr als 20 Prozent des gesamten Fonds-Kapitals ausmachen dürfe. Die norwegischen Darlehen für den TFFF sollen laut Regierung schrittweise bis 2035 bereitgestellt und dann bis 2075 zurückgezahlt werden. "Wir haben keine Zeit zu verlieren, wenn wir die Tropenwälder der Erde retten wollen", begründete der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Störe die Ankündigung.
Bei seinem Start soll der Fonds zehn Milliarden Dollar (8,7 Milliarden Euro) umfassen, langfristig soll er vor allem dank privatwirtschaftlicher Investitionen auf 125 Milliarden Dollar anwachsen. Brasilien sowie Indonesien, das ebenfalls über große Tropenwälder verfügt, haben jeweils eine Milliarde Dollar (870 Millionen Euro) für den TFFF zugesagt. Bei den entsprechenden Bedingungen stünde also zusammen mit der norwegischen Investition bereits die Hälfte der anfänglich angestrebten Finanzmittel in Höhe von zehn Milliarden Dollar bereit.
Der TFFF verfolgt einen anderen Ansatz als bisherige Waldschutz-Projekte und Klimaschutzmaßnahmen. Vorgesehen ist, das Milliardenkapital in Kapitalmärkte insbesondere in Schwellenländern anzulegen. Die Gewinne sollen - abzüglich der Zinsen für die Investoren - an tropische Länder mit niedrigen Entwaldungsraten gehen.Â
Das Geld soll also nicht in Wiederaufforstungsprojekte in bestimmten Gebieten gesteckt werden, sondern dafür sorgen, dass Urwaldflächen gar nicht erst zerstört werden. Außerdem sollen nicht nur die Tropenwald-Länder finanziell von dem Fonds profitieren, sondern auch die Geber-Länder und andere Investoren.