Die EU-Vertreter kamen am Samstagmorgen zu einer Koordinierungssitzung auf dem Konferenzgelände zusammen. Auf die Frage, wo die Verhandlungen mit den übrigen Staaten stünden, antwortete die französische Ministerin für ökologischen Wandel, Monique Barbut, bei ihrer Ankunft: "Nirgendwo."Â
Während auf dem Konferenzgelände schon Geräte und Wasserspender abgebaut wurden, gingen die Verhandlungen weiter. Die Plenumssitzung könnte sich entsprechend noch verschieben.
Aber auch ärmere Entwicklungsländer lehnen den Fahrplan gegen fossile Energien ab. Sie argumentieren, dass sie derzeit nicht die Mittel für eine klimafreundliche Energiewende hätten. Nicht einmal für die Anpassung an die Folgen der Erderwärmung stehe ihnen genug Geld zur Verfügung, die Industrieländer müssten daher ihre Zahlungen deutlich aufstocken.
Die Idee eines Fahrplans zur Abkehr von den fossilen Energien hatte Brasiliens Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva kurz vor Beginn der UN-Klimakonferenz aufgebracht und damit eine Dynamik bei der COP30 entfacht. Bei UN-Klimakonferenzen müssen Beschlüsse allerdings im Konsens gefasst werden.Â
In dem Entwurf für eine übergreifenden Konferenzbeschluss, den die brasilianische COP-Präsidentschaft am Freitag veröffentlicht hatte, war die Roadmap nicht enthalten. Auf sieben Seiten enthielt die Vorlage kein einziges Mal das Wort "fossile".
EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra hatte deswegen von dem Risiko gesprochen, dass die COP30 ohne eine Einigung zu Ende gehen könnte. In ihrem Widerstand gegen den Beschlusstext stehe die Europäische Union aber mittlerweile allein da und werde als "Bösewicht" dargestellt, sagte das Mitglied der Delegation eines EU-Landes der Nachrichtenagentur AFP.Â