Trump will venezolanische Drogenhändler

US-Präsident Donald Trump Bild: AFP

Trump will venezolanische Drogenhändler "sehr bald" auch an Land ins Visier nehmen

Inmitten wachsender militärischer Spannungen mit Venezuela hat US-Präsident Donald Trump angekündigt, in Kürze auch an Land gegen venezolanische Drogenhändler vorzugehen. 'Wir werden damit beginnen, sie auf dem Landweg zu stoppen', sagte Trump.

Inmitten wachsender militärischer Spannungen mit Venezuela hat US-Präsident Donald Trump angekündigt, in Kürze auch an Land gegen mutmaßliche venezolanische Drogenhändler vorzugehen. "Wir werden damit beginnen, sie auf dem Landweg zu stoppen", dies werde "sehr bald" beginnen, sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit) bei einer Videokonferenz mit Truppen der US-Luftwaffe. Die USA hatten zuletzt ihre Militärpräsenz in der Karibik verstärkt. Seit September greifen US-Streitkräfte dort immer wieder Boote angeblicher Drogenschmuggler an.

Auf dem Seeweg sei der Drogenhandel infolge des US-Einsatzes "zu etwa 85 Prozent" gestoppt, sagte Trump. "Ihr habt wahrscheinlich gemerkt, dass die Leute nicht mehr auf dem Seeweg liefern wollen, und wir werden beginnen, sie auf dem Landweg zu stoppen."

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth und seine Frau verbrachten derweil den Donnerstag vor dem US-Feiertag Thanksgiving mit Soldaten an Bord eines Flugzeugträgers in der Karibik. Ein vom Pentagon veröffentlichtes Video zeigt Hegseth bei einem traditionellen Truthahnessen. Er dankte den dort stationierten Soldaten für deren "Bekämpfung der Kartelle" und die "Verteidigung des amerikanischen Volkes".

Am Montag hatte Washington die mutmaßliche venezolanische Drogenbande Cartel de los Soles (Kartell der Sonnen) offiziell als ausländische Terrororganisation eingestuft. Die Einstufung ermöglicht es den USA, ihren Druck auf den linksnationalistischen Präsidenten Nicolás Maduro weiter zu erhöhen. Das venezolanische Außenministerium wies die Einstufung nachdrücklich zurück und beschuldigte wiederum Washington, mit dem Vorgehen die "unrechtmäßige und illegale Intervention gegen Venezuela zu rechtfertigen". 

Die zunehmenden Spannungen hatten zuletzt zu erheblichen Störungen im Flugverkehr von und nach Venezuela geführt: Nach einer Warnung der US-Luftfahrtbehörde FAA strichen vergangene Woche mehrere Fluggesellschaften ihre Flüge in das lateinamerikanische Land.

Seit September greifen US-Streitkräfte immer wieder Boote angeblicher Drogenschmuggler in der Karibik und im Ostpazifik an. Dabei wurden nach US-Angaben bislang mehr als 80 Menschen getötet und mehr als 20 Schiffe versenkt. Kritiker bezeichnen die Angriffe als völkerrechtswidrig - selbst falls es sich tatsächlich um Rauschgiftschmuggler handeln sollte. UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk sagte kürzlich, es gebe "starke Hinweise" darauf, dass es sich bei den Angriffen um "außergerichtliche Tötungen" handele.

Die USA werfen Venezuela vor, den Drogenschmuggel in die Vereinigten Staaten aktiv zu fördern und damit die Sicherheit der USA und ihrer Bürger zu gefährden. Venezuelas Präsident Maduro vermutet dagegen US-Pläne zu seinem Sturz.