Trump: USA bringen Tanker vor Venezuela unter ihre Kontrolle

Maduro und Trump Bild: AFP

Trump: USA bringen Tanker vor Venezuela unter ihre Kontrolle

Die USA haben nach Angaben von Präsident Donald Trump einen Tanker vor der Küste Venezuelas unter ihre Kontrolle gebracht. Es handele sich 'um den größten, der je beschlagnahmt wurde', sagte Trump.

Die USA haben nach Angaben von Präsident Donald Trump einen Öltanker vor der Küste Venezuelas unter ihre Kontrolle gebracht. "Wir haben gerade einen Tanker vor der Küste Venezuelas beschlagnahmt", sagte Trump am Mittwoch im Weißen Haus vor Journalisten. Es handele sich "um den größten, der je beschlagnahmt wurde".

Ein von US-Justizministerin Pam Bondi veröffentlichtes Video zeigte Soldaten, die sich von einem Hubschrauber aus auf das Deck des Tankers abseilten und anschließend mit erhobenen Gewehren die Brücke des Schiffes betraten. Der Tanker sei Teil eines illegalen Netzwerks zum Transport von Öl, das dazu diene, sanktioniertes Öl aus Venezuela und dem Iran zu transportieren.

US-Medien berichteten, dass der Tanker auf dem Weg nach Kuba gewesen und von der US-Küstenwache festgesetzt worden sei.

Venezuela ist Mitglied der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und hat die größten Erdölreserven der Welt.

Der Vorfall bedeutet eine weitere Eskalation der Spannungen zwischen den USA und Venezuela. Die Trump-Regierung hatte seit September immer wieder die Boote mutmaßlicher Drogenschmuggler angegriffen und Kriegsschiffe vor Venezuela in Stellung gebracht. Der international isolierte venezolanische Präsident Nicolás Maduro vermutet dahinter US-Pläne zu seinem Sturz.

Trump sagte in Weißen Haus, es seien zudem "weitere Dinge im Gange", ohne Details zu nennen. Die Ankündigung des US-Präsidenten erfolgte wenige Stunden nach der Verleihung des Friedensnobelpreises an die venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado, die Trump nahesteht.

Weil Machado nicht rechtzeitig in der norwegischen Hauptstadt Oslo eintraf, nahm ihre Tochter den Nobelpreis stellvertretend entgegen. Machados Tochter Ana Corina Sosa Machado verlas zudem eine Rede ihrer Mutter, in der die Oppositionspolitikerin Maduros Regierung "Staatsterrorismus" vorwirft. Sie rief die Venezolaner auf, "für die Freiheit zu kämpfen".

Trump hatte in den vergangenen Wochen gesagt, Maduros Tage seien "gezählt". Er verkündete zudem, er habe Einsätze des Auslandsgeheimdienstes CIA in Venezuela "autorisiert", auch Angriffe an Land schloss er nicht aus.

Nach Angaben der "New York Times" und anderer Medien diskutierte Trump mit hochrangigen Militärvertretern mehrfach über verschiedene Szenarien. Ein sehr riskantes soll demnach vorsehen, einige von Venezuelas Ölfeldern unter US-Kontrolle zu bringen.

Trump beschuldigt Maduro, seine Wiederwahl im Juli 2024 gefälscht zu haben sowie Drogenbanden zu kontrollieren und gezielt gegen die USA einzusetzen. Anders als das Nachbarland Kolumbien produziert Venezuela keine Drogen im großen Stil, gilt aber als Transitland.