Makuladegeneration: Dramatischer Versorgungsengpass droht

Ärzte schlagen Alarm: Ab Oktober kann es zu einem dramatischem Engpass in Kliniken bei der Behandlung von Patienten mit feuchter altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) und anderen Makulaerkrankungen kommen.

Ärzte schlagen Alarm: Ab Oktober kann es zu einem dramatischem Engpass in Kliniken bei der Behandlung von Patienten mit feuchter altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) und anderen Makulaerkrankungen kommen. Davor warnt jetzt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG), München.

Der Grund: Ab 1. Oktober wird die Spritzentherapie zur regulären Kassenleistung bei niedergelassenen Augenärzten. Krankenhäuser und Universitätskliniken können die Behandlung nicht mehr kostendeckend abrechnen. "Damit stehen 40 Prozent der Patienten ohne Behandler da", warnt Professor Johann Roider, Präsident der DOG. Das bestätigt auch Professor Frank Holz, Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn: "Derzeit führen die Ärzte in Deutschland jährlich mehr als 500 000 Injektionen durch, womit Altersblindheit durch feuchte AMD sehr wirksam verhindert werden kann. Bleibt es dabei, droht ein dramatischer Versorgungsengpass mit schwerwiegenden Folgen: dann fehlt 40 Prozent der Patienten kurzfristig ihr Behandler und sie müssen die Therapien unterbrechen." Dies werde zu irreparablen Sehverschlechterungen führen bis möglicherweise hin zu Erblindung befürchten die Experten. Die feuchte altersabhängige Makuladegeneration ist die häufigste Ursache für Erblindung jenseits des 60. Lebensjahres. Bei der Augenerkrankung geht allmählich die Makula - der Punkt des schärfsten Sehens auf der Netzhaut - an Gefäßwucherungen zugrunde.