Bei Cluster-Kopfschmerzen hilft die Inhalation von Sauerstoff
Annette Bulut (mp)28. Oktober 2014, 13:12 UhrGESUNDHEIT
.
Bei Cluster-Kopfschmerzen sind herkömmliche Schmerzmittel wenig effektiv. Auch Entspannungsübungen oder Akupunktur helfen nicht weiter. Abhilfe kann die Inhalation von Sauerstoff schaffen. Gerade jetzt im Herbst leiden die Betroffenen unter den heftigen, bohrenden oder brennenden Schmerzen, die stets einseitig im Bereich von Schläfe und Auge auftreten. "Dabei kommt es zu einseitigen sehr starken Attacken von Kopf- und Gesichtsschmerzen, die unbehandelt zwischen 15 und 180 Minuten dauern. Der Hauptschmerz liegt im Bereich hinter den Augen und in der Stirn- und Schläfenregion. Die Schmerzanfälle treten oftmals mehrmals täglich auch aus dem Schlaf heraus auf", erklärt Dr. Frank Bergmann vom Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BDN) in Krefeld. "Weitere Begleiterscheinungen, die dann nur auf der schmerzenden Kopfseite auftreten, sind eine gerötete Bindehaut, vermehrter Tränenfluss, eine laufende oder verstopfte Nase sowie Schwitzen im Bereich des Gesichtes. Auch Übelkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit kommen häufiger vor." Nach Phasen mit Beschwerden können sich bei einem Teil der Betroffenen dann für Monate beschwerdefreie Intervalle anschließen. Während der Zeiträume mit Schmerzattacken kann die Erkrankung jedoch einen großen Leidensdruck verursachen, wenn sie unbehandelt bleibt. Bei akuten Cluster-Kopfschmerzen rät Bergmann zur Inhalation von Sauerstoff. Die notwendigen Geräte lassen sich über die Krankenkasse beziehen. Darüber hinaus könne der verschreibungspflichtige Wirkstoff Sumatripan sehr wirksam Linderung verschaffen. Neben den Zwischenjahreszeiten können auch andere Reize diese speziellen Kopfschmerzen auslösen. "Ursachen können bestimmte Nahrungsmittel, Verhaltensweisen oder auch Umweltreize sein", so der Nervenarzt. Häufige Auslöser für Beschwerden sind bestimmte Lebensmittel oder dessen Zusätze wie Natriumglutamat, Kalium- oder Natriumnitrit, Käse, Tomaten, Zitrusfrüchte oder Alkohol. Auch Hitze, Flackerlicht und Gerüche können die Beschwerden ebenso auslösen wie starke Emotionen. www.neurologen-im-netz.org