Besser als Bitcoin: Umweltfreundliche Kryptowährungen

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Besser als Bitcoin: Umweltfreundliche Kryptowährungen

Aufgrund des hohen Energieverbrauchs bei der Erzeugung neuer Bitcoins und dem Erhalt der Infrastruktur ist die berühmte Kryptowährung vor allem Umweltschützern ein Dorn im Auge. Einzelne Studien haben ergeben, dass Bitcoin jährlich mehr Strom verbraucht als Länder wie die Schweiz oder die Niederlande. Dass ein hoher Stromverbrauch zum Betrieb einer digitalen Währung nicht zwingend erforderlich ist, zeigen andere Anbieter.

Die Krypto-Szene reagiert

Auch innerhalb der Krypto-Szene löst der hohe Stromverbrauch von Bitcoin keine Begeisterungsstürme aus. Auf Handelsplattformen wie eToro können unterschiedliche Kryptowährungen gehandelt werden. Die eToro Erfahrungen zeigen, dass der Handel mit Bitcoins im Verhältnis zu anderen digitalen Währungen dabei deutlich abgenommen hat.

Eine wichtige Kennzahl hierfür ist die sogenannte Bitcoin Dominanz. Diese zeigt den Anteil von Bitcoin an der Gesamtkapitalisierung aller Kryptowährungen an. In der Vergangenheit lag dieser Wert oftmals deutlich über der 70-Prozent-Marke. Mittlerweile ist sie jedoch unter 50 Prozent gefallen. Das bedeutet: Andere Kryptowährungen gewinnen an Bedeutung, während der Bitcoin langsam, aber stetig seine eindeutige Vormachtstellung unter den Kryptowährungen verliert. Und das liegt nicht zuletzt daran, dass diese weniger Energie verbrauchen als Bitcoin.

Warum benötigt Bitcoin so viel Energie?

Der hohe Energieverbrauch liegt vor allem an der Art und Weise, wie die Korrektheit von Transaktionen bei den einzelnen Kryptowährungen überprüft und bestätigt wird. Bei Bitcoin kommt dabei die sogenannte „Proof of Work“-Methode zur Anwendung.

Dabei wird den Teilnehmern für die Lösung einer komplizierten kryptografischen Aufgabe eine Belohnung in Form von Bitcoins ausbezahlt. In der Blockchain wird die Lösung dieser Aufgabe durch die Generierung eines neuen Blocks markiert. Die Lösung der Rechenaufgabe beweist in diesem Fall, dass die Transaktion fehlerfrei durchgeführt wurde. Vielen ist dieser Prozess unter dem Begriff „Mining“ geläufig.

Der große Nachteil dieses Verfahrens ist jedoch der damit verbundene hohe Energieverbrauch. Da der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben im Laufe der Zeit ansteigt, ist immer wieder neue Hardware vor allem in Form von Grafikkarten erforderlich, um die gestellten Aufgaben zu lösen. Dadurch steigt auch der Stromverbrauch stetig an. Und nur selten kommt dieser Strom aus erneuerbaren Energien.

Im Gegensatz dazu haben manch andere Kryptowährungen die sogenannten „Proof of Stake“-Methode im Einsatz. Dabei wird auf die stromintensiven Berechnungen der „Proof of Work“-Methode gänzlich verzichtet. Im Gegensatz zu Bitcoin sind bei diesen Kryptowährungen alle Coins bereits von Anfang an vorhanden und es kommen keine neuen mehr dazu. Im Rahmen des sogenannten „Stakings“ erhalten die Halter von Coins in der jeweiligen Währung einen sogenannten Staking Reward. Vereinfacht ausgedrückt sind das einfach Zinsen auf das Kryptogeld.

Bei Plattformen wie eToro führt diese den Staking-Prozess im Auftrag seiner Nutzer aus und belohnt die Halter von Cardano (ADA) und Tron (TRX) mit bis zu 75 Prozent des kompletten Staking-Ertrages.

Welche Kryptowährungen gelten als umweltfreundlich?

Unter den Kryptowährungen genießt beispielsweise Ripple einen sehr guten Ruf, was den Umweltaspekt anbelangt. Da bereits alle Knoten des Netzwerkes bekannt sind, gilt sie im Vergleich zu anderen digitalen Währungen als sparsam. Um dem Netzwerk beizutreten, ist allerdings eine Beglaubigung erforderlich.

EOS und Cardano nutzen ebenfalls das Proof-of-Stake Verfahren und gelten als ressourcenschonend. Bei EOS erledigen nur 21 Blockproduzenten die für das Netzwerk notwendige Rechenarbeit. Der jährliche Verbrauch des EOS Hauptstromnetzes wird auf etwa 0,0011 Terawattstunden geschätzt. Zum Vergleich: Bitcoin verbraucht über 100 Terrawattstunden pro Jahr. Auch bei Cardano ist der Stromverbrauch vergleichsweise niedrig, da die Sicherheit des Netzwerkes selbst nicht viel Energie benötigt.

Als Musterschüler in der Kryptoszene gilt Nano. Deshalb haben die Fans die Webseite isnanogreenyet.com ins Leben gerufen, auf der sie Live-Daten zum Nano-Netzwerk veröffentlichen. Unter anderem ist dort zu lesen, dass der Stromverbrauch pro Transaktion bei Nano bei 0,112 Wattstunden liegt. Im Vergleich dazu liegt er bei Bitcoin bei 950 Kilowattstunden. Nano verbraucht also für mehr als 8 Millionen Transaktionen jene Menge an Strom, die Bitcoin für eine einzige Transaktion benötigt.

Herkömmliches Bankensystem benötigt wesentlich mehr Strom

Zugegeben, das System Bitcoin verbraucht viel Strom. Das Unternehmen Galaxy Digital von Michael Novogratz hat allerdings im Jahr 2021 eine Studie herausgebracht, die aufzeigt, dass das herkömmliche Bankensystem und auch Gold wesentlich mehr Strom verbrauchen als die Kryptowährung.

Galaxy Digital schätzt den jährlichen Stromverbrauch von Bitcoin auf etwa 114 Terrawattstunden. Die Bankenbranche mit ihren Rechenzentren, Filialen und Geldautomaten kommt hingegen auf rund 260 Terrawattstunden pro Jahr und auch die Goldbranche verbraucht etwa 240 Terrawattstunden.