Regierungsvertreter: Syrischer Präsident will in Moskau Assads Auslieferung fordern

Al-Scharaa bei seiner Ankunft in Moskau Bild: AFP

Regierungsvertreter: Syrischer Präsident will in Moskau Assads Auslieferung fordern

Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa will bei seinem Antrittsbesuch in Moskau die Auslieferung des im Dezember gestürzten ehemaligen syrischen Machthabers Baschar al-Assad fordern.

Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa will bei seinem Antrittsbesuch in Moskau die Auslieferung des im Dezember gestürzten ehemaligen syrischen Machthabers Baschar al-Assad fordern. "Al-Scharaa wird den russischen Präsidenten bitten, alle Personen auszuliefern, die Kriegsverbrechen begangen haben und die sich in Russland befinden, insbesondere Baschar al-Assad", teilte ein syrischer Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch mit. 

Al-Scharaa traf nach Angaben der syrischen Nachrichtenagentur Sana am Mittwoch zu einem "offiziellen Besuch" in Moskau ein, wo er mit Präsident Wladimir Putin zusammentreffen sollte. 

Assad war Anfang Dezember 2024 von der islamistischen HTS-Miliz und mit ihr verbündeten Gruppen gestürzt worden und nach Russland geflohen. Russland war einer der engsten Verbündeten Syriens unter der Herrschaft Assads. 

Bei dem Gespräch in Moskau soll es um die bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern und regionale und internationale Entwicklungen im gemeinsamen Interesse beider Staaten gehen, wie Sana weiter berichtete. 

Der Regierungsvertreter hatte AFP am Dienstag mitgeteilt, dass die beiden Staatschefs über "wirtschaftliche Fragen im Zusammenhang mit Investitionen, den Status russischer Stützpunkte in Syrien und die Frage der Wiederbewaffnung der neuen syrischen Armee" sprechen würden.

Russland war während des 14-jährigen Bürgerkriegs in Syrien der wichtigste Unterstützer Assads und flog Luftangriffe in von Rebellen kontrollierte Gebieten. Assad werden schwere  Menschenrechtsverstöße sowie Kriegsverbrechen vorgeworfen, darunter Folter und Ermordung von Andersdenkenden sowie der Einsatz von Giftgas im Bürgerkrieg.

Die neue syrische Regierung ist dennoch um friedliche Beziehungen zu Russland bemüht. Seit dem Machtwechsel in Syrien ist die Zukunft der dortigen russischen Militärstützpunkte Tartus und Hmeimim ungewiss.