Radfahren ohne Keuchen

mp Groß-Gerau - Radfahren ist auch mit Elektro-Unterstützung gesund für Herz und Kreislauf. Bionicon

Radfahren ohne Keuchen

Immer wieder geht es zwischen Fahrrad- und Pedelec-Fahrern um die Frage, ob das Strampeln mit Stromunterstützung überhaupt einen Trainingseffekt hat. Hat es, und es hat einen weiteren großen Vorteil: Die Anstrengung lässt sich steuern. So können E-Radler vermeiden, in einen ungesunden Pulsbereich zu geraten.


Immer wieder geht es zwischen Fahrrad- und Pedelec-Fahrern um die Frage, ob das Strampeln mit Stromunterstützung überhaupt einen Trainingseffekt hat. Hat es, und es hat einen weiteren großen Vorteil: Die Anstrengung lässt sich steuern. So können E-Radler vermeiden, in einen ungesunden Pulsbereich zu geraten.

Prof. Dr. med. Jürgen Scharhag, Leiter der Abteilung für Sportmedizin, Leistungsphysiologie und Prävention am Institut für Sportwissenschaft der Universität Wien, erklärt das so: Mit der optionalen Fahrunterstützung könne eine zu intensive Belastung und somit eine Herzfrequenz im roten Drehzahlbereich mit einer erhöhten gesundheitlichen Gefährdung vermieden werden. Der Sportkardiologe weiter: "Das Radfahren kann besser an die individuelle körperliche Belastbarkeit angepasst werden - für ein effektives, aber sicheres Training."

Grundsätzlich gilt: Radfahren, egal ob auf dem normalen Fahrrad, dem E-Bike oder dem Ergometer, fördert die Fitness: Es trainiert Herz und Lunge, verbessert die Ausdauer und kräftigt die Gesäß- und Beinmuskulatur. Zugleich ist Radfahren gelenkfreundlich: Weil das meiste Körpergewicht auf dem Sattel lastet, werden Hüft- und Kniegelenke geschont. Auch unterstützt regelmäßiges Fahrradfahren ein gesundes Körpergewicht. Bereits eine halbe Stunde Radfahren mit einer Geschwindigkeit von 15-20 km/h in ebenem Gelände verbrennt etwa 150 bis 250 Kilokalorien, bei höheren Geschwindigkeiten oder Anstiegen entsprechend mehr.

Wer gesundheitlich vorbelastet ist, sollte mit einem Pulsmesser aufs Fahrrad steigen, um die Herzfrequenz im Blick zu behalten und einer Überlastung des Herzens vorzubeugen. Oder sich an folgendem Ratschlag orientieren: Radfahren ohne Keuchen. Ein beschleunigter und tiefer Atem ist beim Radfahren sowie bei anderen Sportarten normal. Ohne Belastung wird das Herz-Kreislauf-System nicht trainiert. Wer allerdings auf dem Sattel zu keuchen beginnt und sich nicht mehr unterhalten kann, trainiert zu intensiv.