Wenn Medikamente miteinander kollidieren

mp Groß-Gerau - Nicht alle Medikamente vertragen sich gut miteinander. Ri Butov / pixabay.com

Wenn Medikamente miteinander kollidieren

Bestimmte Arzneien miteinander, aber auch mit Nahrungsergänzungs- und Lebensmitteln zu kombinieren, kann riskant sein.


Bestimmte Arzneien miteinander, aber auch mit Nahrungsergänzungs- und Lebensmitteln zu kombinieren, kann riskant sein. Denn grundsätzlich kann jede Arznei, die wirkt, wechselwirken. Das kann die Wirkung der Arzneimittel entweder verstärken oder aber den Effekt eines Medikamentes vermindern. Das Risiko dafür steigt, je mehr Medikamente jemand einnimmt. Die aktuelle Ausgabe des Gesundheitsmagazins "Apotheken Umschau" zeigt, worauf bei der Einnahme von Medikamenten zu achten ist.

Auch mit Nahrungs- und Genussmitteln können Arzneimittel wechselwirken. Etwa Präparate mit Kalzium oder Magnesium. Sie werden sowohl in Apotheken als auch in Drogerien verkauft - und die Mineralstoffe sind auch in Kautabletten gegen Sodbrennen enthalten. "Was viele nicht wissen: Diese haben ein sehr hohes Wechselwirkungspotenzial", sagt Dr. Miriam Ude, Fachapothekerin für Arzneimittelinformation aus Darmstadt. "Sie bilden mit einigen Wirkstoffen schwer lösliche Verbindungen im Magen." Die Medikamente würden dadurch deutlich schwächer wirken.

Weiteres Beispiel: Um bei einer chronischen Schmerztherapie Schäden der Magenschleimhaut zu vermeiden, greifen viele Menschen zu Säureblockern, etwa Pantoprazol. Diese ­erhöhen den pH-Wert im Magen - sie machen das Milieu im Magen weniger ­sauer. Aber beispielsweise Pilzmittel lösen sich nur in diesem sauren Milieu gut auf. Nimmt man sie zusätzlich zu Säureblockern ein, werden sie nicht ausreichend zersetzt.

Auch Milchprodukte können solche Komplexe mit manchen Arzneimitteln bilden, eine versetzte Einnahme von 30 bis 60 Minuten kann das verhindern. Auch Tee oder Kaffee und die darin enthaltenen Gerbstoffe können die Aufnahme von Wirkstoffen verringern. Wer mehr als fünf verordnete Medikamente schon länger als einen Monat einnimmt, hat einmal jährlich Anspruch auf eine ausführliche Medikationsberatung in der Apotheke, die die Krankenkasse übernimmt.

Auf der Seite apotheken-umschau.de lässt sich im Wechselwirkungscheck recht einfach überprüfen, ob es Wechselwirkungen geben könnte.